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Freitag, 29. Juni 2012

Der Fila Brasileiro - Europäische Vorfahren in Südamerika

Der Fila Brasileiro is eine anerkannte brasilianische Hunderasse, die in die Kategorie der Molosser fällt. Es handelt sich um einen grossen, mächtigen Wach- und Spürhund, der in der Hauptsache in der Viehzucht eingesetzt wurde.

Die Merkmale der Tiere werden, wie folgt, beschrieben: Sie haben ein Minimum von 50 Kg. und erreichen in der Regel bis zu 85 Kg. - obwohl auch schon schwerere Tiere zu vermerken sind. Die Widerristhöhe beträgt ca. 70 bis 80 cm. bei Rüden, und 65 bis 75 cm. bei Hündinnen.

Genealogisch gesehen stammen die Filas von der Dogge, dem Mastiff und dem Bluthund, ab; also, die unverkennbar grossen Hunderassen. Sie haben kurzes und anliegendes Fell, und sind einfarbig hell oder dunkel gestromt. Im Welpenalter (hier: Woche 8-9) haben sie sehr weiches und sanftes Fell, was bald nach dem ersten Lebensjahr etwas ruppige und eher rauhe Merkmale bekommt. Sie haben grosse , dicke, V-förmige und breite Schlappohren. Sie haben einen dicken und relativ kurzen Hals, mit viel exzessiver Haut (was beim ziehen und spielen untereinander sehr von Vorteil ist!- *lach) Sie haben riesige Pranken und sind in der Regel sehr "tapsig" und nicht sehr durch unsere Füsse unter ihren Pfoten gestört (!) Ein Merkmal das nicht sehr gut beschrieben erscheint, ist: dass Sie sogar die seitliche Kralle (oder Daumen) zum Festhalten von Knochen, Kokosnüssen (oder Ähnliches) gebrauchen! Sie sind  sehr intelligente Tiere, die schnell neue Sachen lernen (Türklinken benutzen), ihre Herrchen gerne imitieren (sich aufrecht und manchmal wie der Mensch, auf Stühle oder Bänke setzen), und genau so diskutier-freudig und ungezogen sein können wie manches Kleinkind (es wird empfohlen, dass Sie sich trotzdem als Erziehungsperson durchsetzen, denn sonst haben Sie später Autoritätsprobleme, die kaum noch gezügelt werden können) Der Fila ist noch ein Baby bis zum ersten Lebensjahr (ca. max. 60 Kg.), ein Heranwachsender Jüngling bis zum Zweiten (max. Höhe erreicht + ca. 65-70 Kg.), und ein erst im Dritten ausgewachsener und junger Hund (nun etwas dicker wenn gut genährt + rund 80 bis 85 Kg). Sie essen viel und reichlich, mit einer gesunden Menge an Fleischknochen, die sie spielen wie Plätzchen zerkauen. Sie fressen gerne Obst, Gemüse, und alles was Sie auch essen. Wir haben auch festgestellt, dass Sprüche wie: "Ein Hund frisst kein...", hier nicht zustimmt (Bis auf Zwiebel, Schokolade und Ähnliches, das für ihre Gesundheit schädlich sein kann) Das Gebiss eines Fila kann mit dem eines Bernardiners verglichen werden, und die Tiere knacken (mit rund 5 Tonnen Gewicht auf den Kiefern) sogar Kokosnüsse (nachdem Diese säuberlich gepellt und zum Spielen benutzt wurden) Wie fast jeder Hund in dieser Grösse, "Führen" sie gerne ihre Herrchen and der Hand (bzw. Arm oder anderen Gliedern) und können sehr gut Ausgebildet und Dressiert werden (obwohl Letzteres nur mit äusserster Disziplin möglich ist, denn ein Fila ist auch sehr verspielt, und im jungen Alter auch sehr aufsässig - wie halt jedes Kind!)

Die Hunderasse soll für die Frauen der Paraguayischen Nation,- oder was davon nach dem "Grossen Krieg", bzw. "Triple-Allianz Krieg" übrig blieb-, gezüchtet worden sein. In der Haupsache sagt man, dass es wegen ihrer so ausgeprägten Sinne und Wesen als Personenschutz und Wachhund sei. Ausserdem ist die Treue eines Fila Brasileiro bereits in einem seiner neuen Herkunftsländern, Brasilien, bereits Spruchreif: "Treu wie ein Fila". Wenn man dieser netten Anekdote der Zucht für die paraguayische Frau Glauben schenkt, kann man getrost sagen, dass es keinen besseren Freund für die bereits geschlagene Nation hat geben können. Der Fila ist auch sehr Unabhängig in seiner Handlung und nicht bestechlich (Es sei denn, Sie haben sich als Besitzer dazu hinreissen lassen, ihren Fila am Tisch zu füttern, was nun wohl ein sabberndes Problem am Esstisch, und ein "Adieu für Tischmanieren", sein kann. Papaaaaa!) Von Fremden aber nimmt das Tier in der Regel aber nicht einmal ein Plätzchen, auch wenn das Tier fast am verhungern wäre, denn hier ist das Misstrauen gegenüber Fremden und die Treue zu seinem Herrn (bzw. Frauchen), einfach zu massgebend. In Sachen Unabhängigkeit sollte auch noch gesagt sein, dass der Fila sehr Personenbezogen ist. Die Rüden eher ein wenig mehr als die Weibchen, denn Letztere sind auch mehr an die Aufzucht ihrer Nachkommen fixiert. Die werdenden Mütter wollen ja auch, dass ihre Babies im selben Heim gross und stark werden, wie Sie selbst es bei uns schon durften. Papa ist also in der Regel etwas kulanter bei der Erlaubniss von "Besuchern" und Dergleichen, wobei Mama eher nicht so sehr zu trauen ist. Weibchen haben ja auch den Ruf (oder sollte ich lieber Stereotyp sagen?) etwas "Häusslicher" zu sein. Beide geben sich aber nicht viel raus wenn es  um die Verteidigen von Hab und Gut geht - Also, lieber immer auf der richtigen Seite des Zaunes stehen, und nicht auf den fälschlichen Gedanken kommen, dass so anscheinend ruhige und sanfte Riesen nicht blitzartig die verschlafen-aussehende Miene durch ein Höllengetöse von geifernden und blitzschnellen Furien, wechseln können! Denn es bewahrheitigt sich: "Ein Fila fackelt [auch] nicht lange" (Ein Sprichwort was ich in einem Buch über Molosser gelesen habe)

Ihrer Grösse wegen könnte man zu dem Schluss kommen, dass Filas nicht sehr schnell sein könnten. Streichen Sie diesen Gedanken lieber ganz schnell aus ihrem Sinn, denn der Fila ist bekannt als eine der schnellsten und reaktionsreichsten Hunderassen, die schon früher zur Grosswildjagd eingesetzt wurden. Er erreicht Geschwindigkeiten von über 70 Km. und schlägt Haken wie ein Hase, wobei man nicht vergessen darf, dass hier meistens über 80 Kg. wuchtige Körper sich windend auf einen stürzen könnten. Hierbei muss ich berichten, dass schon im ganz jungen Alter das "Spielen" untereinander erlernt wird, und es beinahe täglich "Schläge" tut als wenn zwei, bzw. mehr, Lokomotiven aufeinander prasseln. Bellen und Gröhlen , dass einem die Ohren schlackern, ist hier meistens nur ein kleiner Ausdruck von Spass ,den man dabei hat (!) Ich würde also jedem Besitzer eines Fila empfehlen,  die Baldrian-Tropfen und eine bruchsichere Tasse Tee (oder ähnliches) immer zur Hand zu haben, denn diese Tiere sind nichts für nervenschwache und zarte Menschen. Nicht dass die Tiere nicht zärtlich sind (oder gar Zärtlichkeit brauchen!), aber stellen wir uns doch einfach mal vor, dass auch Goliath, Samson, Herkules, oder andere Persöhnlichkeiten der Antike, es schwer hatten sich im Porzellanladen zurecht zu finden. Blaue Flecke bei Liebesbissen oder manch verstauchtes Glied kann hier öfters mal die Folge von Zärtlichkeit dieser liebevollen Wesen sein! Thema "Garten", "Blumen" oder "Rasen": hmmmmm. Wenn ich mir die Kraterlandschaft so anschaue, kann ich versichern, dass kein Gewächs sicher vor der Neugier des Filas ist. Sie kauen, rupfen, zerknautschen und trampeln ALLES nieder, das nicht hinter mindestens 60 cm. hohen Zäunen mit der Androhung von Strafe und bitteren Konsequenzen ist! Nicht das man auf die Idee kommen sollte, dass diese kleinen hartnäckigen Biester sich von dem "Zäunchen" abschrecken lassen, aber ein "Oh.oh.oh" und der drohende Finger des Leittiers kann überzeugen, wenn der Entzug des "Leckerlies" droht (also eine zerstückelte Kuhleiche oder der Vollkornkeks vorm Schlafengehen * lach) Gartengestaltung ist somit eine weitere Gabe dieser Hunde. Sie graben schon liebend gerne vom Kindesalter ab auf ihrem schönen Rasen (nachher, bitte siehe Bild "tiefen Loches"), bei ihrer Lieblingsblume oder im Kräutergarten. Überall werden Sie immer täglich riesige Staubwolken hochkommen sehen, und sich mit dem Resultat eines manchmal bis zu einem halben Meter tiefen Loches, begnügen müssen (wenn man sie lassen sollte kann man vielleicht sogar einen VW-Käfer darin vergraben?) Sie liegen deswegen auch sehr gerne mit Stolz in den Gräben, die sie in kürzester Zeit gegraben haben. Daher nun der Tipp: verabschieden Sie sich von zarten Röslein oder ihren Veilchen, und ersetzen diese mit robusten Pflanzen aus Edelstahl, oder sorgen dafür, dass ALLES Grüne hinter Gittern ist! (oder zumindest ausser deren Reichweite)

 Die meisten Paraguayer sind,- wie auch die Intelligentesten sein sollten-, sehr vorsichtig mit der Behandlung eines Hundes und haben in der Regel nicht nur Ehrfurcht, sonder schlicht und ergreifend auch Angst vor den grossen Riesen mit ihrem lasziven Katzengang, der tiefen charakteristischen Stimme, und dem kompakten und starken Körperbau. Viele werden nun sagen, dass die Paraguayer keine richtige Relation zu Hunden haben (oder gar zu Tieren insgesammt), was aber nur ein Stereotyp ist. Es gibt sehr viele Familien die ihr Haustier pflegen, beschützen und genau so lieb-gewonnen haben, wie wir Europäer es schon beinahe gewohnt sind; nur, hier sind die Gesetze in Sachen Tierschutz noch in den Kinderschuhen, und viele Menschen haben auch hier nur die veraltete Einstellung, dass ein Hund nur ein Nutztier ist. Hier könnte man auch sagen, dass viele ihr "Vieh" besser behandeln als sich selbst, obwohl es wie überall auch viele Ausnahmen gibt (Hauptsächlich wir Einwanderer merken Dies, wenn wir voll-beladene Pferdekutschen, Mülltüten-ausgrabende Hunde, oder abgemagerte und verfilzte Strassenkatzen, sehen) Nun, es wäre falsch zu sagen, dass die Bevölkerung dieses schönen Landes einfach nur Tierquäler sind, aber, in einem Land wo Menschenrechte, Schulpflicht, Kinderrechte, Sozialversorgung und vieles mehr, noch in den Frühanfängen steckt, ist es schwer darüber zu richten, dass Tiere nicht die selbe Behandlung bekommen, die wir Europäer es von unserem Kontinent gewohnt sind. Die Zeiten scheinen sich aber auch hier rapide zu ändern, und,- obwohl auch hier viele sagen werden, dass es nicht stimmt-, man scheint sich ein gutes Beispiel an den Ausländern zu nehmen, und erzieht sich selbst und die Nachkommen, zu besseren und tierfreundlicheren Menschen. Ein Beispiel war in diesem Jahr die Empörung wegen der meist leidenden Pferde der Müllsammler in der Hauptstadt und Umgebung. Hier wurden sogar halb-staatliche finanzielle Vergünstigungen angeboten, um die Arbeit der Pferde durch Lastmotorräder auszuwechseln. Ausserdem werden nun auch viele Aufschreie in den Medien und manch eine Zivil-Courage bei Tiermisshandlung, laut. Es werden auch viel mehr Gemeinschaften für Tiere gegründet (Beispiel: "Adoptame con Amor y Responsabilidad" - Adoptiere mich mit Liebe und Verantwortung)

Die Angst, die uns Europäern, meistens von  Paraguayern gegenüber Hunden, auffällt, ist auch garnicht unberechtigt (und womöglich sogar tief im Innersten verankert), denn zu Zeiten der Kolonialisierung oder Sklaverei wurden Hunde (und in PY auch sehr oft Filas) zum kontrollieren der Sklaven benutzt, und der Geruchsinn der vom Bluthund (u.A.) abstammenden Tiere, liess auch nichts zu wünschen übrig. Jede grössere "Hacienda" oder Plantage hatte mit hoher Wahrscheinlichkeit einige dieser herrlichen Tiere, und  diese waren zum "Wiedereinfangen" von Sklaven sehr geeignet (wenn auch nicht ganz ungefährlich, wollte man Diese auch unblessiert zurück)

Nun, ein weiteres interessantes Thema zum Fila (was auch meistens nicht beschrieben wird), ist, dass der Fila ein ausgezeichneter Schwimmer ist. Die riesigen Pratzen haben nämlich auch ausgeprägte "Schwimmhäute" zwischen den Zehen, und aus eigener Erfahrung als Rettungsschwimmer kann ich bestätigen, dass der Fila,- wenn nicht genau gleich-, zumindest fast so schnell wie ein Mensch schwimmen kann. Sie "Tauchen" sogar, auch wenn nicht so tief, aber zumindest in der Reichweite ihres Körpers (ca. 50 cm Tiefe?) Der Fila könnte sich unter Umständen sogar als Wasser-Rettungshund richtig gut machen, wären da nicht die zärtlichen Zähnchen beim Greifen der "in Not geratenen", die in Sachen leichter Körperverletzung vielleicht ein wenig Kopfschmerzen bereiten könnten. *lach. Mit Sicherheit lieben Sie aber Wasser und kühlen sich liebend gern in den heissen Sommermonaten (aber auch Frühling und Herbst) im Swimmingpool (oder in der übergrossen Wasserschüssel), ab.

Man sagt, dass ein Wurf von Filas (in den ersten "Hitzen") nur maximal 6 kleine Welpen hervorbringt. Das stimmt nicht ganz. Es stimmt schon, dass die erste "Hitze" nicht die grösste Menge an Welpen bringt, aber die Ausnahmen machen nun mal die Regeln. Unser erster Wurf (der von manchen Veterinär-Kurpfuscher ungesehen blieb) brachte uns 14 kleine Welpen, die bis 2 Wochen vor der Geburt beinahe unter dem breiten Brustkorb der Mutter getragen wurden. Es war aber nicht die erste Hitze sondern die Dritte. Ich kann also anhand eigener Erfahrung, der ganzen Literatur über Filas, vieler Erfahrungsberichte und beim Überwachen der ganzen Nachkommen unserer Hunde, sagen, dass in der Regel zwischen 6 und 10 Fila-Welpen normal sind. Sie sind sehr klein und erinnern garnicht an die Eltern; was sich aber im Wochentakt, bei der jeweiligen Verdopplung des Gewichtes und der Grösse, bald nach ca. 8 Wochen gibt. Eines der schönsten Merkmale der Filas wenn sie klein sind, ist, dass Sie meist stahlblaue oder bernsteinfarbene Augen haben.